Aktionskunst: Deutsch-Deutsches Sofa


Elbe bei Rathen im Elbsandsteingebirge, Sachsen, 20. Februar 1996

Elbe bei Rathen
Elbsandsteingebirge, Sachsen
20. Februar 1996

Die Fenster in unserem Bus sind beschlagen, nur schemenhaft erkennt man den gefallenen Neuschnee der Nacht auf dem Erdboden. Diese Landschaft im zarten puderzuckerweiß reizt für ein Sofabild. Noch vor dem Frühstück stellt Wolfgang das Sofa an das Flußufer, mit Blick auf den kleinen Elbort Rathen, am Fuße des Basteifelsens. Nun steht es da, das Sofa, mit Blick auf Elbe und Bastei in der kalten Februarstimmung. Fast einsam, würden nicht viertelstündig ein paar vermummte Menschen von oder zum Fährkahn laufen.

Info:
Im Jahre 1261 als Burg „Ratin” genannt, entwickelte sich hier bald ein Dorf der Schiffer und Fischer. Im 18./19. Jahrhundert wurde in der Gegend Sandstein gebrochen. Mit der Eröffnung der Dampfschiffahrt auf der Elbe (1836) und der Eisenbahnlinie Dresden - Schmilka (1850) wurde Rathen bereits zu einem bedeutenden Ausflugs- und Erholungsort.
1825 veröffentlichte Prof. J. A. Schubert aus Dresden erste spezifische Vorstellungen über Bau und Antrieb von Dampfschiffen auf der sächsischen Elbe. 1836 gründeten Dresdner Kaufleute eine Aktiengesellschaft. 1837 war das erste eiserne Schiff fertiggestellt, zwei weitere folgten 1838. Von August bis Oktober 1837 unternahm die „Königin Maria” mit einer Maschinenleistung von 40PS die ersten öffentlichen Fahrten nach Rathen und Schandau, die begeisterte Aufnahme bei der Bevölkerung, aber skeptische Beurteilung bei Schiffern, Fischern und Bomätschern (Schiffszieher) fanden.