Installationen von Bali Tollak


Ihre Verbundenheit zur Natur und die sich abzeichenden zerstörerischen Gesellschaftsprozesse sind für die Künstlerin hauptsächlich der Antrieb zur bildnerischen Auseinandersetzung mit expressiven Mitteln.
Mit aggressiv leuchtenden Acrylfarben und in zusätzlichen Objekten findet sie Stilmittel, ihre spontanen Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Totes Meer
„Totes Meer”

Installation 3,75x2,05m
Acryl auf Spanplatten
Tauwerk, Pappe, Netze und Farbfotografie, Plastikpuppe, Stoffe, Kiessand
1987-89

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑


In diesem Werk veranschaulicht die Künstlerin ihre Vision, dass der Mensch - in seiner rasant technologischen Entwicklung und den einhergehenden zerstörerischen Gesellschaftsprozessen scheitern wird.
Das sichere Schiff unseres Wohlstandes ist an den Klippen unseres Denkens und Handelns „gestrandet” und seine Schiffbrüchigen erkennen, dass es keine Trennung des Zivilisationsmenschen vom Kreislauf der Natur gibt.

Gestrandet
„Gestrandet”

Installation 3,05x3,75m
Acryl auf Spanplatte mit Holzstümpfen und Flacheisen
1988/89

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑


Das religiöse Weltbild der australischen Ureinwohner beruhte darauf, dass Mensch und Umwelt als Einheit aufgefasst wurden. Dies hatte sich seit Menschengedenken nicht nur als Idee, sondern auch in der Praxis des täglichen Lebens bewährt. Erst durch die Konfrontation mit den Europäern wurde die Kultur der Aborigines tief greifend verändert, so dass ihre ursprünglichen Elemente nur noch in Spuren erhalten blieben.

Holzstelen Kinder des Bumerang
Holzstelen der Installation „Kinder des Bumerang”

bis 3,05 m hoch
Acryl auf Holzbrettern
1990/91

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑


Der Atomunfall von Tschernobyl und seine Auswirkungen auf die Rentiere und Jäger in Lappland sind Gegenstand der Installation „elämä loppuu”.
Der Betrachter wird Zeichenhaft mit Rentieren als Symbol und mit einer geradezu idyllischen Landschaft als Erinnerung an das, was der Mensch in Gefahr bringt und letztendlich mit dem Verschwinden des Menschen - in diesem Fall des Rentierjägers konfrontiert.

Installation Elämä loppuu
„Elämä loppuu” (das Leben entschwindet)

Installation
mit Stacheldraht, Birkenholz und Flugblättern
1992
Triptychon Elämä loppuu
„Elämä loppuu” (das Leben entschwindet)

Triptychon 2,80x1,25m
Acryl auf Sperrholz mit zwei Rentiergeweihen
1992

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑


Mit dem Werk „die Wiederkehr eines Strandläufers” hat die Künstlerin Erinnerungen eines Sylt-Besuches ausgedrückt.
Den flüchtigen Fotosequenzen sind gemalte Landschaftsimpressionen entgegengesetzt. Gemalte Stille als Illusion auf einer Insel, die ständig von Naturgewalten umtost und bedroht wird, wo der Pulsschlag der Vergänglichkeit lauter hörbar ist als andernorts.
Es ist eine Wiederkehr zur Insel der Lebenden und der Toten. Die drei Strandkreuze erzählen nicht nur - wie die Kreuze auf dem Westerländer Heimatlosenfriedhof - von namenlosen Gestrandeten, sondern auch von der Vergänglichkeit des Jetzt und der Endlichkeit menschlichen Seins.

Die Wiederkehr eines Strandläufers
„Die Wiederkehr eines Strandläufers”

Installation 5,00x2,00m
Acryl auf Leinwand, Schwarzweiß-Fotografie und drei Holzkreuze
1993

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑


In einem Gespräch gab die Künstlerin zu verstehen, dass sie einen Teil ihrer Werke „meditativ” findet, dass sie Bildern, die während der Meditation in ihr aufsteigen, eine materielle Gestalt verleiht. Es ist ihre Lust am intuitiven Malen.

Meditation
„Meditation”

Installation 8,50x2,5m
Acryl auf Spanplatten, Paiste Gong
1990/91

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑


Erstmalig wurden die drei Rauminstallationen „Die Wiederkehr eines Strandläufers”, „Gestrandet” und „Elämä loppuu” (das Leben entschwindet) der Künstlerin Bali Tollak gemeinsam in der Evangelischen Friedenskirche in der Hansestadt Bremen im Dezember 2004 unter dem Titel „Gestrandet” gezeigt.

Gottesdienst, Evangelische Friedenskirche, Hansestadt Bremen, Dezember 2004
„Die Wiederkehr eines Strandläufers”, Evangelische Friedenskirche, Hansestadt Bremen, Dezember 2004     „Gestrandet”, Evangelische Friedenskirche, Hansestadt Bremen, Dezember 2004     „Elämä loppuu” (das Leben entschwindet), Evangelische Friedenskirche, Hansestadt Bremen, Dezember 2004
Blick von der Orgelempore, Evangelische Friedenskirche, Hansestadt Bremen, Dezember 2004

 

⇑ Zum Seitenanfang ⇑